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Bibelgarten
Ende der 1990er Jahre legte Dr. Kurt Frantz, Oberforstrat a.D. aus dem unterfränkischen Würzburg, im Rahmen der Umgestaltung des Friedensauer Parks einen Bibelgarten an. Der passionierte Landschaftsgestalter wollte erreichen, in einer engen räumlichen Anpflanzung alle etwa einhundert in der Bibel genannten Pflanzen aus der Flora Palästinas und des östlichen Mittelmeerraumes zeigen zu können.
Im Friedensauer Bibelgarten, einem der ersten in Sachsen-Anhalt, sind seither unter anderem acht Pflanzensorten (Gesundfrüchte) zu sehen, aus denen Nahrungs- und Heilmittel, aber auch Produkte für religiöse Kulthandlungen und für die kosmetische Pflege hergestellt wurden: Gerste, Weizen, Weinranken, Feigen, Datteln, Oliven, Granatäpfel und die Früchte des Johannisbrotbaums.
Eine besondere Attraktion sind die Papyrusstauden. Das Mark der Pflanzenstängel des Papyrus wurde in der Antike in Streifen geschnitten, leicht überlappend und kreuzweise übereinanderliegend zu festen Blättern gepresst und nach einem Abschleifen der Oberfläche als „Schreibpapier“ genutzt.
Einzelne Pflanzen des Bibelgartens sind mit bestimmten Begebenheiten aus der Bibel eng verbunden. So findet sich eine Rizinusstaude aus der Geschichte des alttestamentlichen Propheten Jona, die sinnbildlich dafürsteht, dass Gott alle Menschen als besonders wertvoll ansieht.
Zypressen und Zedernbäume sind ebenso angepflanzt; sie gehören zu den Hölzern, die zum Bau aller bedeutenden Bauwerke in Palästina, wie Tempeln und Palästen, verwendet wurden.