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Gedenkstein


Gedenkstein

Im Sommer 1949 feierte das Missionsseminar Friedensau sein 50-jähriges Bestehen, das zugleich ein ganz besonderes Jubiläum war. Jedoch der Reihe nach:

Während des Ersten Weltkrieges musste das Seminar kriegsbedingt im September 1917 alle Lehrgänge einstellen. Es dauerte zwei Jahre, ehe im Oktober 1919 der reguläre Schulbetrieb wieder aufgenommen werden konnte.

Eine zweite Unterbrechung ergab sich im Zweiten Weltkrieg. Zuerst musste nur der Predigerlehrgang abgebrochen werden; Schüler und Lehrkräfte waren einberufen worden. Schließlich wurden alle Lehrgänge infolge der Beschlagnahme durch die Wehrmacht im August 1943 geschlossen.

Als im Mail 1945 die sowjetische Armee das Wehrmachtslazarett in ein Lazarett der Roten Armee umwandelte und in der Folgezeit die kommunistische Ideologie in Mitteldeutschland umzusetzen versuchte, schien das Ende des Missionsseminars besiegelt.

Es ist dem Einsatz des damaligen liberalen Ministerpräsidenten der Provinz Sachsen, Dr. Erhard Hübener und dem Wohlwollen von Oberst Sergej Tulpanow, dem Leiter der Propaganda- und Informations-Abteilung der SMAD, zu verdanken, dass die Eingaben der Freikirche um Wiedereröffnung des Seminars positiv beschieden wurden. Am 1. Juli 1947 durfte Friedensau als erste kirchliche Ausbildungsstätte in der SBZ den Lehrbetrieb in kleinem Rahmen fortsetzen. Schnell wuchsen die Teilnehmerzahlen. Das war der Grund für die besondere Jubiläumsfeier.

Die Gestaltung und Ausführung des Gedenksteins wurde von Schülern des Seminars übernommen.