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Mühlengebäude


Die Mühle ist das älteste Gebäude in Friedensau, dessen Spuren bis weit ins Mittelalter zurückreichen.

Im 12. Jahrhundert begannen Siedler aus Flamen und Mönche des Zisterzienser-Ordens, das vormals dünn besiedelte slawische Gebiet östlich der Elbe zu erschließen. Seitdem wird dieses Gebiet nach der Herkunft der Siedler, die aus der heute zu Belgien gehörenden Region Flandern kamen, Fläming genannt.

Zur Besiedlung des Landes entstanden an den Flussläufen Wassermühlen, aus denen sich häufig Siedlungen entwickelten. Als das Magdeburger Domkapitel am 6. Januar 1306 die strategisch wichtige Wasserburg Grabow inklusive Zubehör an den Bischof Friedrich von Brandenburg verkaufte, war im Vertrag auch ein „Molendinum in Wusten“, also eine Wassermühle, aufgezählt. Der zur Mühle gehörende Ort war bereits verlassen worden und konnte nur noch als Wusten (Wüstung) bezeichnet werden. Während es von dem Ort keine historischen Zeugnisse mehr gibt, wurde die Mühle über die Jahrhunderte hindurch betrieben. Im 18. und 19. Jahrhundert war sie als „Klappermühle“ (Mahlmühle) bekannt.

Am 14. September 1899 kauften Ludwig Richard Conradi und Heinrich Franz Schuberth im Auftrag der deutschen Adventisten die Klappermühle zusammen mit etwa 35 ha Land. Noch im gleichen Monat erfolgte die Umbenennung der Klappermühle in „Friedensau“ durch die königlich-preußische Regierung. Nach intensiver Vorarbeit fand zwei Monate später, am 18. November 1899, die Eröffnungsfeier für die „Missions- und Industrieschule Friedensau“ statt.