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Geodätische Kuppelbauten
Geodätische Kuppelbauten
Diese außergewöhnlichen „Musterhäuser“ bestehen aus miteinander verbundenen Pentagonen und Hexagonen, die wiederum durch Dreiecke unterteilt sind. Entworfen und patentiert wurden sie von Buckminster Fuller (1895–1983). Die geodätische Kuppelstruktur verfügt über eine Spannungsintegrität zwischen Zug und Druck und besitzt die Eigenschaft, punktuell destruktiv einwirkende Stressmomente auf das Gesamtgefüge verteilen und absorbieren zu können. Dadurch erweist sie sich besonders widerstandsfähig gegen Sturmwinde jeglicher Art und Erdbeben. Sie kann mit ihren Einzelteilen je nach Größe vorgefertigt und relativ schnell bei Katastropheneinsätzen zusammengeschraubt und aufgebaut werden.
Zusammen mit dem auf angepasste Technologien spezialisierten Vjgyan Ashram (Pabal) errichtete ADRA International e.V. 117 dieser geodätischen Kuppelbauten als Wiederaufbau- und Rehabilitationsmaßnahme für das Dorf Gubal (Maharashtra, Indien), das am 30. September 1993 vollständig von einem Erdbeben zerstörte wurde. Die hier gezeigte Struktur wurde mit einem Betonmantel umgeben, der mit einer speziellen Sprühtechnologie aufgetragen wurde. Die geodätische Kuppelbauweise erwies sich bislang stabil und hielt den immer wieder aufkommenden kleineren Beben ohne Zerstörungserscheinungen stand.
Die Fähigkeit einer physischen Gesamtstruktur, punktuelle Stressmomente absorbieren zu können, ist auch auf die soziale Mitwelt übertragbar, indem die Schwächen oder die Lasten Einzelner durch das solidarische Netzwerk der Starken kompensiert oder getragen werden.