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Wilhelm-Michael-Haus


Die wachsende Zahl von Missionsschülern machte den Bau eines weiteren Schulgebäudes notwendig. Im Herbst 1908 wurde mit dem Bau der „Neuen Schule“ – in der sich die Aula befindet – begonnen. Der West- und Mittelteil konnte am 29. Juli 1909 seiner Bestimmung übergeben werden. Er enthielt neben dem Schulsaal ein Museum, vier Klassenräume und sechs Wohnungen für Lehrer. Die Fertigstellung des Ostflügels zog sich bis 1909 hin; hier waren Wohnräume für Schüler und im Souterrain eine Schulküche entstanden.

Am 24. November 1915 wurde in einem Klassenraum eine Grundschule (als „Familienschule“) eingerichtet. Die 17 Kinder kamen nicht nur aus Friedensau, sondern teilweise auch aus Pabsdorf, Lüttgenziatz und Grünthal. Die Grundschule bestand bis 1961. Sie musste dann wegen einer zu geringen Schülerzahl geschlossen werden.

Aula

Die obere Etage des Mittelbaus, die heutige Aula, war ursprünglich in zwei Räume geteilt: in den Schulsaal und in das Museum. Im Museum wurden Exponate von ehemaligen Friedensauer Schülern ausgestellt, die als Missionare und Krankenschwestern meist in Afrika oder Südostasien gearbeitet hatten. Das Museum fiel den Beschädigungen nach dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer.

Nach dem Krieg entstand aus den beiden oberen Räumen eine große Aula, die seitdem für hochschulinterne, aber auch öffentliche Zwecke genutzt wird.

Die Neue Schule wurde 2004 umbenannt in Wilhelm-Michael-Haus. Der Namensgeber war der Lehrer und Schulleiter Dr. Wilhelm Michael (1884–1945). Ihn verschleppte die russische Besatzung 1945 in ein Internierungslager, wo er verstarb.