Kapelle

Im Otto-Lüpke-Haus, der ehemaligen „Alten Schule“, befindet sich die Kapelle Friedensau. Sie stellt den Mittelpunkt des großen Schulgebäudes dar, das in den Jahren 1902–1904 erbaut und am 20. November 1904 eingeweiht wurde. An der Südseite des Hauses befindet sich das für Friedensau programmatische Motto „Bete und arbeite“.

Markantes Erkennungsmerkmal der Kapelle – und heute zugleich Logo der Hochschule – ist das im Durchmesser sieben Meter große Rosettenfenster. Es nimmt die Tradition der mittelalterlichen Rundfenster auf. Die Gestaltung in Kreisform symbolisiert die Einheit aller Dinge in Christus, die sich aus vielen Einzelheiten zusammensetzt, und gleichzeitig die Vollkommenheit und Allgegenwart Gottes. Die Speichen des Fensters, einem Rad gleich, ziehen den Blick zur Mitte, zum Zentrum. Hier befindet sich das Christusmonogramm.

Das Monogramm gehört zu den frühesten christlichen Symbolen und ist älter als das Kreuzeszeichen. Es besteht aus den beiden übereinander geschriebenen griechischen Buchstaben Χ und Ρ, den Anfangsbuchstaben des Wortes „Christus“. Links davon befindet sich der erste Buchstabe des griechischen Alphabets „Alpha“ und rechts der letzte „Omega“, in Anlehnung an Offenbarung 1,17.18: Jesus Christus ist der Erste und der Letzte und der Lebendige.

Im Zusammenhang mit dem Einbau einer neuen Schuke-Orgel 1974 wurde die Kapelle baulich verändert. Eine Neugestaltung des Rosettenfensters erfolgte 2004 durch die Dresdner Künstlerin Marion Hempel. Das zerrissene und neu geknüpfte Netz steht für das Grundverständnis christlicher Kirchen.