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Walter-Eberhardt-Haus


Walter-Eberhardt-Haus

Wenige Jahre nach dem Kauf der Klappermühle mussten die dazugehörigen Stallungen und Scheunen neuen Wirtschaftsgebäuden weichen. Wie auch die großen Schulgebäude, so baute man die Wirtschaftsgebäude massiv im Backsteinstil. Dieser Baustil ist kennzeichnend für alle Häuser, die in der ersten Bauphase zwischen 1899 und 1913 errichtet wurden. 

Eines dieser Wirtschaftsgebäude, die für unterschiedliche Zwecke genutzt wurden, war die sogenannte Kutscherstube. Dieser Gebäudeteil bildete zusammen mit dem Pferdestall eine Einheit. In den ersten Jahren war hier die Wohnung des Angestellten der Landwirtschaft, der für die Pferde verantwortlich war. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Zahl der Pferde immer weiter ab, dafür zogen Traktoren in die landwirtschaftliche Arbeit ein.

Im März 1966 erfolgte ein Umbau. Der Eingang des Gebäudes wurde auf die Westseite verlegt, neue Räume entstanden. Nach Abschluss der Arbeiten zog die Gärtnerfamilie in das Haus ein. Damit wohnte der Gärtner unmittelbar am Gelände der großen Gärtnerei, die sich auf beiden Seiten der Ihle über mehrere Hektar erstreckte. Im September 1991 wurde die Gärtnerei aufgegeben.

Fünf Jahre später, am 6. Oktober 1996, konnte das Gebäude nach umfangreichen Renovierungsarbeiten an das Institut für Kirchenmusik übergeben werden. 

Das Haus wurde nach Walter Eberhardt (1902–1980) benannt, der in den schweren Jahren des Nationalsozialismus von 1934–1939 und der Zeit des Neubeginns nach dem Krieg von 1947–1954 das Missionsseminar leitete.